Newsletter & Kolumnen von Avanti Papi


Papi News März 2011

Hallo Avanti Papis

„kao o shkàmeru“ nennt man es in Japan, wenn sich die Stirn in Falten legt und die Augenbrauen grimmig gehoben werden, in Deutschland wird ne Schnute gezogen und wir Schweizer riised än Stei. Dies für den Fall, dass wir vor den Kopf gestossen werden. Anlässe einen Stein zu reissen gibt es täglich, aber aus der Distanz betrachtet, lohnt es sich meistens nicht. Zumindest versuche ich dies meinem vorpubertierenden Sohn beizubringen, wenn er Steine reissend sein Zimmer aufräumen muss.

Es gibt Dinge, die muss man erledigen und sie erledigen sich nicht leichter, wenn dabei ein Stein gerissen wird. Im Gegenteil. Ich halte es da mehr mit Beppo aus Michael Endes Geschichte Momo. Der Strassenfeger wischt einen Pflasterstein um den anderen, jeden sorgfältig und gründlich, unabhängig davon, dass es eine nicht enden wollende Arbeit ist, denn selbst, wenn er mit dem letzten Stein fertig ist, wird der erste schon wieder schmutzig sein. Nun, diese innere Ruhe und Gelassenheit hatte ich als zehnjähriger auch noch nicht und ich muss zugeben, dass sie mir im Umgang mit meinen Söhnen auch manchmal abhandenkommt.

Es gibt aber auch Steine, über welche man sich ärgert, da sie einem in den Weg gelegt werden, auf dass man darüber stolpere. So empfinden viele Scheidungsväter den Beschluss von Bundesrätin Sommaruga das gemeinsame Sorgerecht als Regelfall an eine neue Unterhaltsregelung zu verknüpfen. Eigentlich war die Sorgerechtsregelung schon Spruchreif und niemand hatte mit einem weiteren Aufschub gerechnet. So aber ist mit massiven Verzögerungen zu rechnen und dieses Vorgehen hat manche Väter dermassen vor den Kopf gestossen, dass sie die Aktion „Schick en Stei“ ins Leben riefen (siehe www.schickenstei.ch). Mittlerweile wurden schon 1438 Pflastersteine an Frau Sommaruga verschickt und zusätzlich eine Mahnwache vor dem Bundeshaus eingerichtet. Frau Sommaruga hat schliesslich darauf reagiert und in einem ersten Gespräch die Schaffung eines Runden Tisches versprochen. Avanti Papi unterstützt natürlich das gemeinsame Sorgerecht als Regelfall und solidarisiert sich entsprechend mit den Initianten (www.gecobi.ch).

Wir sind gespannt, wie es weitergeht und halten euch auf dem Laufenden. Ein interessantes Interview zu diesem Thema wurde übrigens auf TV Ostschweiz gesendet und kann unter http://www.tvo-online.ch/index.php?article_id=104&day=2011-02-23 angeschaut werden.

Und sollte jemand von euch bei Gelegenheit Frau Sommaruga treffen, fragt sie doch dezent: Come stai?

Liebe Grüsse, Euer Michi

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