Newsletter & Kolumnen von Avanti Papi


Papi News Januar 2012

Hallo Avanti Papis

ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht, was ich von mir leider nicht behaupten kann. Aber, so spielt das Leben, mal rutsch es besser, mal schlechter und manchmal auch den Buckel runter.

Genau genommen fängt das Leben ja schon mit einem Rutsch an und auch dieser gestaltet sich sehr unterschiedlich. Während die einen innert kürzester Zeit das Licht der Welt erblicken, lassen sich andere Zeit und verlangen so von der Mutter einiges ab. Aber auch die Väter sind dabei meist nicht unbeteiligt. Früher tigerten sie rauchend den Korridor auf und ab oder warteten zu Hause auf das erlösende Telefonat. Heute sind sie meist bei der Geburt dabei, zumindest bei uns in der Schweiz. Aber warum eigentlich? Habt ihr euch vor der Geburt mal überlegt nicht dabei zu sein? Habt ihr dies vielleicht sogar mal eurer Frau gesagt? Wie hätte sie wohl reagiert? Und wenn sie euch nicht hätte dabei haben wollen? Interessante Fragen, welche nur selten in Berichten rund um die Geburt gestellt werden, denn meist werden Artikel über Geburten, ihren Verlauf und dazugehörige Erfahrungsberichte von Müttern geschrieben und meistens werden die Väter dabei aussen vor gelassen. Klar, die Hauptdarstellerin ist die Mutter, ihr gebührt die Aufmerksamkeit der Hebammen und Ärzte. Aber man sollte die Väter nicht einfach links liegen lassen. Das ist auch für die Mutter nicht gut, denn Studien aus England haben gezeigt, dass Geburten mit weiblichen Begleitpersonen unkomplizierter verlaufen, als Geburten mit männlichen (also meist dem Vater). Warum ist das so? Nun, darüber gibt die Studie keine Auskunft. Meine Interpretation ist folgende: Weil eben die ganze Aufmerksamkeit bei der Mutter ist und sich niemand um den Vater kümmert, fängt irgendwann die Mutter damit an. Sie merkt meist auch, dass der Vater angespannt ist, helfen möchte, es aber nicht wirklich kann (denn man kann ja niemandem die Schmerzen abnehmen), müde ist, nervös, vielleicht aufgedreht, vielleicht ängstlich und am Schluss hält sie seine Hand, statt er ihre. Wie auch immer sollte die Mutter aber ganz bei sich sein und nicht bei ihrem Mann. Ein Dilemma, welches sich nicht einfach lösen lässt und vielleicht zu komplizierteren Geburten führt.

Interessant ist auch, wie unterschiedlich frischgebackene Mütter und Väter mit dem Geburtserlebnis umgehen. Während es für Frauen selbstverständlich scheint darüber zu berichten (auf www.swissmom.ch finden sich 678 Geburtsberichte), findet man nur selten Männer, die von ihrem Erlebnis erzählen.
Und genau das wollen wir ändern. Wir wurden von www.swissmom.ch, dem Forum rund um Schwangerschaft, Geburt, Baby und Kind, angefragt, ob wir eine Seite mit Geburtsberichten von Vätern füllen könnten. Nun, ich habe nicht zugesagt, denn ich weiss nicht, ob wir das schaffen. Aber ich fände es schon sehr interessant!

Also, liebe Papis, haut in die Tasten und schickt eure Erlebnisse vom Kreissaal, Geburtshaus, von zu Hause, aus dem Taxi, dem Rücksitz o.ä. an info@avanti-papi.ch. Natürlich werden die Berichte auf Wunsch auch anonym ins Netz gestellt.

Ich selbst rutsche nun unter die Bettdecke und versuche auch noch die allerletzten Hustenviren, welche mich seit Wochen plagen, loszuwerden.

Eine gute Nacht wünscht euch euer
Michi

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