Newsletter & Kolumnen von Avanti Papi


Papi News Juli 2013

Hallo Avanti Papis

kennt ihr PND? Gibt man bei Wikipedia PND ein, kommt eine ganze Auswahl, was PND alles heissen könnte. Von der Parti Nacional Democratique aus Dschibuti bis zum Primary Navigation Display steht einiges zur Auswahl. Im Zusammenhang mit den Vätern meine ich aber natürlich die Postnatale Depression, welche recht harmlos als „kurzfristiges Stimmungstief nach der Entbindung“ beschrieben wird. Klickt man dann aber auf den Link, wird das kurzfristige Stimmungstief nach der Entbindung dann doch etwas differenzierter betrachtet. Unterschieden wird das Postpartale Stimmungstief (Babyblues), die Postpartale Depression und die Postpartale Psychose. An dieser Stelle ist anzumerken, dass nicht mehr von Postnatal (=Nachgeburtlich, d.h. auf das Kind bezogen) gesprochen wird, sondern von Postpartal, was sich auf die Mutter bezieht. Ob Babys auch an nachgeburtlichen (in diesem Falle wäre der Begriff Postnatal richtig) Depressionen leiden, ist bis anhin nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass auch Väter von Depressionen heimgesucht werden können. Man geht von ca. 10% aus, wobei es keine gesicherten Zahlen gibt. Sicher sind hingegen die Symptome: Freud- und Lustlosigkeit, erhöhte Müdigkeit, Gereiztheit, Schlaf- und Essstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, nächtliches Zähneknirschen sowie körperliche und geistige Erschöpfung. Eine Postpartale Depression tritt überdurchschnittlich häufig auf, wenn die Mutter des Kindes ebenfalls an einer solchen leidet. Während dieses Thema bei Müttern zum Glück schon weitgehend enttabuisiert wurde, leiden Väter noch immer darunter, dass diese Problematik oft nicht erkannt und entsprechend nicht angesprochen wird, da die Mutter in der ersten Zeit eher im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Dabei sind verständnisvolle Gesprächspartner und ggf. professionelle Hilfe für die Väter genauso wichtig. Dies hat auch der Verein Postnatale Depression Schweiz erkannt und will vermehrt ein Augenmerk auf die Väter richten. Dabei sind sie einerseits auf der Suche nach Vätern, welche an Postpartalen Depressionen gelitten haben und bereit wären darüber zu berichten und andererseits suchen sie Fachpersonen, d.h. Psychologen, Psychiater oder Therapeuten, die sich in der Behandlung von PND auskennen. Eine solche Liste würden sie dann mit uns teilen, damit Väter in Zukunft wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie an einer PND leiden.

Wer also etwas zu berichten hat oder gar einen Fachmann kennt, schreibe an info@avanti-papi.ch.

Es ist Zeit, dass wir Männer endlich dieses Tabu brechen und das Bild des alles im Griff habenden, nicht unter Stress leidenden und schon gar nicht darüber redenden Superpapis demontieren. Denn super sind wir, weil wir uns kümmern, nicht weil wir Kummer (schweigend) ertragen.

Herzlich grüsst
Euer Michi

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