Newsletter & Kolumnen von Avanti Papi


Papi News Februar 2013

Hallo Avanti Papis

letzthin musste ich wieder einmal auf einem Formular meinen Beruf angeben und weil das Feld nicht so gross war, kam ich in echte Bedrängnis. Denn meiner Erwerbsarbeit als Informatikassistent komme ich nur noch zu 20% nach, weitere 40% verbringe ich als Student an der Pädagogischen Hochschule, wo ich eine Ausbildung zum Kindergärtner mache und die restlichen 40% bin ich zu Hause und betreue unsere kleine Tochter, den Sohn und ein pubertierendes Wesen, ebenfalls männlichen Geschlechts. Am besten bezahlt ist immer noch die Stelle als Compi-Heini. Für die Ausbildung zahl ich drauf und die Arbeit zu Hause ist eh unbezahlbar. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist also nicht nur ein gesellschaftliches Thema, welches im Zusammenhang mit dem Familienartikel, der am 3. März zur Abstimmung kommt, momentan omnipräsent zu sein scheint, nein, Vereinbarkeit von Familie und Beruf findet jeden Tag statt und mit ihr auch die täglichen Fallstricke und Höhenflüge, welche aber nur sehr wenig Beachtung in den Medien finden. Schade eigentlich, denn das Thema beinhaltet viel mehr, als den Streit um Betreuungsplätze, welche den Frauen ermöglichen sollen den Anschluss an die Arbeitswelt nicht zu verlieren. Seltsam auch, dass in diesem Zusammenhang nicht davon gesprochen wird, dass es gar nicht so viele Betreuungsplätze bräuchte, wenn die Männer genauso viel Teilzeit arbeiten würden wie die Frauen. Aber das nur so nebenbei.

Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle nach Erfahrungen mit postnatalen Depressionen bei Vätern gefragt, welche ich für ein Referat an der Mitgliederversammlung des Verbandes der Schweizer Mütter- und Väterberaterinnen brauchen wollte. Unterdessen wurde ich gebeten das Thema zu wechseln und, ihr habt es bestimmt schon erraten, zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu referieren. Ich möchte aber keine Grundsatzdebatte vom Zaun reissen, sondern auf die ganz alltäglichen Situationen zu sprechen kommen, in welchen Vereinbarkeit stattfindet, oder eben nicht. Und weil ich versprochen habe den Mütter- und Väterberaterinnen einige Tipps mitzubringen, welche sie in ihren Beratungen weitergeben können, bin ich ein weiteres Mal auf eure Hilfe angewiesen. Wie schafft ihr z.B. den Übergang aus der Arbeits- in die Familienwelt? Wie geht ihr damit um, wenn Frau zu Hause nicht versteht, was Mann in der Arbeit bewegt (oder umgekehrt). Wie löst ihr Konflikte, wenn beide das Gefühl haben mehr als der andere belastet zu sein, bzw. tun zu müssen? Wie handhabt ihr die (vielleicht mangelnde) Wertschätzung des jeweils anderen?
Zur Belohnung für eure Tipps gibt es für die ersten drei Einsendungen ein Buch, welches uns der Beobachter Verlag sponsert: Papa steht seinen Mann – Von der Kunst, Vater zu sein und Mannsbild zu bleiben. Nun, auch diese Frage der Vereinbarkeit, welche Sven Broder in seinem Buch oft und ausführlich anspricht, wäre ein Referat wert: Vereinbarkeit Mann – Vater? Geht das? Und wenn ja, wie? Es spricht Dr. Testosteron zu einem Publikum, bestehend aus 500% Östrogen. Vielleicht schlage ich dieses Thema für die nächste Mitgliederversammlung vor.

Bis dahin warte ich auf eure Tipps zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und grüsse euch herzlich

Euer Michi

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