Newsletter & Kolumnen von Avanti Papi


Papi News Dezember 2013

Hallo Avanti Papis

Weihnachten gehört zu den widersprüchlichsten Feiertagen, die ich kenne. Ein christliches Fest, Lichterbäume mit heidnischen Wurzeln, viel besungene Nächstenliebe und Konsum bis zum Abwinken. Zudem birgt Weihnachten einen Generationenkonflikt in sich, denn es bringt mich dazu  Sätze meiner Eltern zu zitieren, welche ich aus ihrem Munde vernommen so sehr gehasst habe. Nun aber sage ich sie voll Überzeugung meinen eigenen Kindern. Es sind Sätze wie „Das gab es zu  meiner Zeit noch nicht…“ oder „Früher waren wir noch bescheiden…“ Und tatsächlich, meine erste LP bekam ich mit elf zu Weihnachten geschenkt, alle weiteren musste ich nach 45 minütiger Fahrt mit dem Töffli im Plattenladen für hart erspartes Taschengeld selbst kaufen, weswegen ein grosser Teil meiner Musiksammlung aus selbst aufgenommenen Tapes bestand. Kassetten, mit A und B Seite zum Umdrehen, ohne Skipfunktion.
Erinnert ihr euch auch noch an eure erste LP?
Werden sich unsere Kinder an ihr erstes MP3 erinnern?

So, genug gejammert, genug in Nostalgie geschwelgt, zurück zum Thema Weihnachten. Die kommenden Festtage sind ja auch immer eine willkommene Gelegenheit sich wohltätig zu betätigen. Doch auch zur Wohltätigkeit fallen mir einige Zitate älterer Herren (mein Sohn würde sagen Grufties) ein, welche ich euch nicht vorenthalten will:

„Unter hilfreichen und wohltätigen Menschen findet man jene plumpe Arglist fast regelmäßig vor, welche sich den, dem geholfen werden soll, erst zurechtmacht: Ob er zum Beispiel Hilfe "verdiene", gerade nach ihrer Hilfe verlange und für alle Hilfe sich ihnen tief dankbar, anhänglich, unterwürfig beweisen werde. Mit diesen Einbildungen verfügen sie über den Bedürftigen wie über ein Eigentum.“ (Nietzsche)

„Herrschen und genießen geht nicht zusammen. Genießen heißt, sich und andern in Fröhlichkeit angehören; herrschen heiß, sich und andern im ernstlichsten Sinne wohltätig sein.“ (Goethe)

„Wohltätigkeit ist das Ertränken des Rechts im Mistloch der Gnade.“ (Pestalozzi)

Zugegeben, keine leichte Kost, aber wenigstens nicht so überzuckert, wie die Kost, welche uns sonst zu Weihnachten gereicht wird. In diesem Sinne wünsche ich besinnliche Festtage und grüsse Euch herzlich.
Michi

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