Newsletter & Kolumnen von Avanti Papi


Papi News August 2012

Howdy Avanti Papis
here comes the second (and last) PapiNews from Texas, the land of the free and the brave. Und ich muss sagen, dass es mir hier sehr gut gefällt. Sehr schöne Landschaften, breite, sechsspurige Strassen und coole Karren. Rinder mit laaaangen Hörnern und Countrymusic vom Feinsten. Grosse Häuser mit Klimaanlage, manche mit Pool im Garten und abgeschottete Wohnquartiere vor der Stadt, sicher und ruhig. Gute Schulen und und die besten Universitäten der Welt. Riesige Einkaufszentren und eine exzellente Gesundheitsversorgung mit Spitzenmedizin. Ja, es lebt sich sehr angenehm in den USA, wenn man es sich leisten kann.
Und das ist wohl der springende Punkt. Denn es gibt auch das andere Amerkia und es wird immer sichtbarer. Kleine Städtchen, in denen ganze Ladenzeilen geschlossen und zum Verkauf ausgeschrieben sind, Obdachlose, die an den Strassenkreuzungen betteln, heruntergekommene Wohnquartiere mit verfallenen Häusern und viele Leute ohne Gesundheits- und Altersvorsorge.
Und dann gibt es noch das unsichtbare Amerika, die Immigranten aus Mexico, die Soldaten in Afganistan und im Irak (und die traumatisierten Heimkehrer), die 1.6 Millionen Strafgefangenen und die Kinder, welche ohne Vater aufwachsen (insgesammt 22%, wobei der Anteil bei den Afroamerikanischen Kindern bei ca 60% ! liegt).
Fazit: Die USA sind ein widersprüchliches Land, welches sich immer weniger Menschen leisten können. Das Misstrauen gegenüber dem Staat ist enorm und so ist man allen staatlichen Interventionen gegenüber äussert skeptisch, selbst wenn sie der Mehrheit zu Gute käme. Eine Folge davon ist die weit fortgeschrittene Privatisierung der sozialen Einrichtungen: Schulen, Gesundheits- und Altersvorsorge, Kirchen, Wohnquartiere und sogar Gefängnisse sind oder werden privatisiert.

Eine ähnliche Diskussion (freier, privatisierter Markt vs. soziale, staatliche Regulation) gibt es ja auch bei uns, aktuell um die freie Schulwahl oder den Vorschlag zu einer, über Steuervergünstigungen staatlich subventionierten, Elternzeit. Dieser Vorschlag wurde von männer.ch vorgebracht und wir haben uns auch schon damit auseinandergesetzt (http://news.avanti-papi.ch/index.php?post=papi-news-juli-2011).
Am 30. August findet in Zürich eine Veranstaltung zum Thema „Vaterschaftsurlaub – Modetrend oder Zukunftsmodell?“ statt. Der Verein Inselhof Triemli lädt zur Diskussion ein. Anwesend sein werden sowohl ein Vertreter von männer.ch, wie auch von Avanti Papi, was auf einen spannenden Abend hoffen lässt. Die Details findet ihr wie immer auf unserer Homepage (www.avanti-papi.ch).
In den USA kennen übrigens nur vier Staaten einen bezahlten Elternurlaub (siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Parental_leave). Dass ich die Familien- und Erwerbsarbeit mit meiner Frau teilzeitlich teile, stösst hier auch auf grosses Erstaunen. Und so wundern wir uns gegenseitig, die Amis über uns und wir über die Amis, aber das war ja eines der Ziele meiner Reise ins Wunderland der unbegrenzenten Möglichkeiten.
Yeeehaa!
Euer Michi

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