Hallo Avanti Papis
hat es bei euch auch schon mal geklopft? Vielleicht mitten in der Nacht, als ihr sowieso nicht schlafen konntet? Und hat es dann auch gefragt, ob das nun schon alles gewesen sein soll, der Job, die Familie, vielleicht noch ein Verein oder Hobby. Ob es da nicht noch mehr geben sollte und was aus den Wunschträumen aus jüngeren Jahren geworden ist?
Andererseits sind da die Kinder, die Frau, die Freunde. Und doch… vielleicht könnte man ja nur für ein Jahr…
Und schon klingelt der Wecker, die Kinder wollen ihr Frühstück und ganz schnell ist man wieder im Alltagstrott.
Stefan Haupt, ein bekannter Filmemacher (und Avanti Papi) nähert sich diesem Thema auf ganz besondere Art und Weise in seinem neuen Spielfilm „How about love“. Er handelt vom erfolgreichen Herzchirurgen Fritz Reinhard, der mit seiner Frau eine Auszeit von seiner anstrengenden Arbeit nimmt und deshalb einen Freund an der Thailändisch-Burmesischen Grenze besucht, der dort als Arzt in einem Flüchtlichscamp arbeitet. Von den Verhältnissen überrascht und tief berührt entschliesst sich Fritz, einige Zeit länger zu bleiben und mitzuhelfen, während seine Frau zu den Kindern in die Schweiz zurückkehrt. Zerrissen zwischen den Welten gerät Fritz in einen Strudel der Gefühle und muss herausfinden, was er als einzelner wirklich tun und bewirken kann.
Ein Film, welcher mir unter die Haut gegangen ist und den ich jedem wärmstens empfehlen will. Er wirft mehr Fragen auf, als er Antworten gibt und entlässt einem sehr nachdenklich aus dem Kino. Qualitäten, die man in den meisten Hollywood-Schinken vermisst und in einem Schweizer Film in dieser Intensität nicht erwarten würde. Start ist am 26. August in diversen Kinos in verschiedenen Schweizer Städten.
Als es in der Nacht nach dem Film bei mir klopfte, konnte ich sagen, dass ich mich in manchem wieder erkannt habe, in vielem aber (zum Glück) auch nicht und dass mir doch keines der angeschnittenen Themen unbekannt ist.
Und wenn die Midlife Krise das nächste Mal bei euch anklopft (oder gar eintritt), dann hoffe ich, dass auch ihr sie nachdenklich, aber gestärkt hinter euch lassen könnt.
Euer Michi
p.s. Für alle, welche sich schon mal einen kleinen Eindruck verschaffen möchten, empfehle ich die Sendung zum Film auf radio.avanti-papi.ch. Unser Reporter Michael Gohlke hat sich mit dem Regisseur Stefan Haupt über den Film und manches darum herum unterhalten.