Newsletter & Kolumnen von Avanti Papi


Kolumne swissmom.ch April 2012

Als wir vor einigen Jahren in unsere neue Wohnung zogen und alles noch schön sortiert war, nahm ich mich eines Problems an, welches die meisten kennen, die sich aktiv im Haushalt engagieren. Sie kennen bestimmt alle das Phänomen, dass sich beim Waschvorgang Kindersocken, welche schon viele Jahre gemeinsam verbracht haben, voneinander trennen und nur noch einzeln im Wäschekorb auftauchen und ich dachte mir, es wäre bestimmt eine gute Idee, diese einzelnen Socken in einer Schublade zu sammeln, um sie später wieder zu einem Sockenpaar zu vereinen. Da es nun jahreszeitlich bedingt Zeit für den Frühlingsputz ist, habe ich mich letzte Woche also daran gemacht, bzw. meine Buben damit beauftragt, die Socken aus dieser Schublade zu sortieren. Den Kindern hat es riesigen Spass gemacht und das Resultat lässt sich auch sehen. Ich konnte 18 wiedervereinigte Sockenpaare bei den Kindern im Schrank versorgen. Allerdings befinden sich noch immer sechsundfünfzig (56!) einzelne, verwaiste Socken in der Schublade. Eine wahre Sockentragödie!

Da bleiben beim aufmerksamen Leser dieser Zeilen bestimmt einige Fragen offen, wie z.B. „Wo sind die übrigen 56 einzelnen Socken?“ oder „Wie viele Socken braucht ein gesundes Kind“ und vor allem: „Hat der Typ eigentlich nichts Besseres zu tun, als Socken zu zählen?!?“

Doch, natürlich, zum Beispiel Kolumnen für swissmom zu schreiben. Aber mal ernsthaft. Ich könnte auch staubsaugen, die Böden aufnehmen, die Bäder putzen, die Fenster reinigen und ab und an mach ich das auch. Allerdings nicht täglich und abwechslungsweise mit meiner Frau. So bleibt einiges an Zeit für die Kinder und die Wohnung sieht in meinen Augen „gemütlich bewohnt“ aus. Ab welchem Zeitpunkt sich „gemütlich bewohnt“ in „ziemliches Puff“ oder gar „chaotische Zustände“ wandelt, ist allerdings regelmässiger Gegenstand von Verhandlungen mit meiner Frau und auch mit den Kindern. Zugegeben, das richtige Mass zu finden ist nicht immer leicht, aber ich kenne Wohnungen, in welchen ich mich eher in einem Ausstellungsraum von Möbel Pfister denn in einer Familienwohnung wähne. So gesehen plädiere ich (und da bin ich mir der Unterstützung zumindest meiner Kinder sicher) für etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit dem Haushalt, denn Aufräumen kann ich im Altersheim noch genug.

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